Ob geplant oder spontan: Mit den passenden Apps, Kartendiensten und cleveren Vorbereitungen kommen Sie entspannt ans Ziel.

Unterwegs mit dem Elektroauto
So finden Sie Ladestationen entlang Ihrer Route
16. Jul 2025
3 Minuten
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Quelle: GettyImages
Die öffentliche Ladeinfrastruktur wächst und bietet Autofahrerinnen und Autofahrern immer mehr Möglichkeiten, ihr Elektroauto unterwegs aufzuladen. Laut Bundesnetzagentur gibt es in Deutschland mittlerweile mehr als 160.000 Ladepunkte – und mit dem Deutschlandnetz kommen viele weitere hinzu. Aber im Vergleich zu Tankstellen sind sie nicht immer im Vorbeifahren zu erkennen. Umso wichtiger ist es, die richtigen Tools und Strategien zu kennen, um die Ladeplanung optimal zu gestalten.
Mit Apps und Kartendiensten Ladestationen finden
Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche Kartendienste und Apps, die bei der Suche nach Ladestationen helfen. Oft zeigen sie normale und Schnellladesäulen an – für eine kurze Pause sollte man gezielt nach Stationen mit mindestens 150 Kilowatt Ladeleistung suchen. Einige Dienste verfügen über zusätzliche Funktionen wie eine intelligente Routenplanung mit integrierten Ladestopps.
Lade-Apps zeigen Stationen und Live-Infos
Apps für das Smartphone ermöglichen die Suche nach Ladestationen – von unterwegs oder vor Antritt der Reise. Meist zeigen sie nicht nur an, wo sich Ladestationen befinden, sondern informieren auch über Kosten, Bezahlmethoden, Verfügbarkeit oder Steckertypen. Einige Apps bieten auch die Möglichkeit, sich zur Ladestation navigieren zu lassen, den Ladevorgang zu starten und zu bezahlen.
Viele Betreiber von Ladesäulen stellen eigene Lade-Apps zur Verfügung – zum Beispiel die Deutschlandnetz-Standortpartner Allego, BayWa, E.ON, Eviny, EWE Go, E.ON, Fastned, Mer und TotalEnergies. Manche Apps verfügen über zusätzliche Funktionen: Sie zeigen während des Ladens die Ladeleistung und wie viel Kilowattstunden bereits geflossen sind, sodass man aus der Ferne sieht, ob das Auto weiter lädt. Auch Autohersteller bieten eigene Lade-Apps an, die speziell auf ihr E-Auto zugeschnitten sind und eine nahtlose Integration in das Fahrzeug ermöglichen.
Navigationsdienste wie Google Maps, Apple Karten oder Bing Maps zeigen unter dem Suchbegriff „Ladestation“ Optionen in der Umgebung an. Dort sind auch Fotos und Bewertungen anderer Nutzerinnen und Nutzer zu sehen, die bei der Auswahl helfen können. Wer eine längere Fahrt mit dem Elektroauto plant, kann im Routenplaner Start und Ziel eingeben und den Begriff „Ladestation“ als Zwischenstopp hinzufügen. Die App zeigt dann Stationen entlang der Strecke an. Ist sie in das Auto integriert, wird oft auch der geschätzte Ladestand bei der Ankunft angezeigt und der Wert während der Fahrt aktualisiert. Reicht die Reichweite für die geplante Route nicht aus, schlägt das System Ladestopps unterwegs vor.
Viele Automobilhersteller integrieren die Ladeplanung direkt in ihre Navigationssysteme. Sie informieren in Echtzeit über verfügbare Ladestationen, den Anbieter, die akzeptierten Zahlungsarten – und ob es vor Ort zum Beispiel eine Toilette gibt. Die neueren Systeme gehen über die reine Suche nach Ladestationen hinaus: Sie nutzen topographische Daten wie Steigungen oder Gefälle, aktuellen Wetterinformationen, Verkehrsdaten und alle im Fahrzeug verfügbaren Informationen wie Ladestand oder Stromverbrauch, um in Kombination mit den notwendigen Ladevorgängen die optimale Route zu planen. Einige Fahrzeuge bereiten die Batterie auf den bevorstehenden Ladevorgang vor, indem sie diese auf die optimale Temperatur bringen, um eine bestmögliche Ladeleistung abrufen zu können.
Online-Karten im Netz schaffen Überblick
Es gibt auch eine Reihe von Internetseiten, die öffentliche Ladepunkte unabhängig vom Anbieter anzeigen. Die meisten Karten werden regelmäßig aktualisiert und enthalten Informationen über die Anzahl der Ladepunkte, das Steckersystem und die Leistung. Die Karten geben jedoch keine Auskunft über die aktuelle Verfügbarkeit oder die Kosten. Sie eignen sich daher vor allem für einen ersten Überblick oder zur Reisevorbereitung. Das StandortTool der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur und die Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur sind offizielle Angebote des Bundes. Sie sind Verzeichnisse und weniger für die Suche nach Ladestationen entlang einer Route gedacht.
Was bei der Wahl des richtigen Dienstes zu beachten ist
Die Informationen über Ladestationen ändern sich ständig. Neue Stationen kommen hinzu, Preise schwanken und Ladepunkte können defekt sein. Nutzerinnen und Nutzer sollten darauf achten, bei regelmäßigen Routen von Zeit zu Zeit einen Blick auf die Karten zu werfen, da sich etwas geändert haben könnte. Besonders hilfreich für die Suche unterwegs ist eine Lade-App, da sie in Echtzeit anzeigt, ob eine Ladestation frei oder belegt ist. Auch eine Filterung nach Ladegeschwindigkeit und Steckertyp ist nützlich.
Wer länderübergreifende Fahrten plant, sollte darauf achten, dass der gewählte Dienst auch Ladestationen außerhalb Deutschlands anzeigt. Gerade in unbekannten Gebieten ist es ratsam, sich vorab mit den Lademöglichkeiten entlang der Route vertraut zu machen.
Bei der Suche nach einem geeigneten Dienst können Studien und Tests Orientierung bieten. Die eMobility Excellence Studie 2024 hat zum Beispiel 15 Anbieter von Lade-Apps für die öffentliche Ladeinfrastruktur untersucht. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass es Unterschiede gibt, aber alle untersuchten Apps gute bis sehr gute Angebote bieten. Es lohnt sich aber auch, eigene Erfahrungen zu sammeln und verschiedene Apps zu testen.
Akku leer? Immer Puffer einplanen!
Insbesondere auf der Autobahn sollten Autofahrende eine Restreichweite von mindestens 10 bis 20 Prozent einplanen. Das schont die Batterie und vermeidet unnötigen Stress. Im Deutschlandnetz reicht schon ein kurzer Stopp, denn die Schnellladesäulen versorgen Elektroautos in Minuten mit