Unterwegs mit dem Elektroauto

So einfach geht das Bezahlen an der Ladesäule

24. Jul 2025

3 Minuten

Nahaufnahme einer Hand, die eine gelbe Ladekarte an ein schwarzes Terminal mit der Aufschrift „100 % Ökostrom“ hält, um ein Elektrofahrzeug zu laden.

Kurz anhalten, aufladen, weiterfahren – so sollte der ideale Ladevorgang unterwegs ablaufen. Um das Aufladen des E-Autos unkompliziert und flexibel zu gestalten, können Fahrerinnen und Fahrer zwischen verschiedenen Bezahlmethoden wählen.

Die Zeiten, in denen man mit Bargeld zum Tankwart ging, sind für Elektroautofahrende vorbei. Die Elektromobilität verändert nicht nur die Art der Fortbewegung, sondern auch das Bezahlen. Die Optionen sind vielfältig. Fahrerinnen und Fahrer zahlen stets bargeldlos per 

  • Ladekarte eines Fahrstromanbieters, die ähnlich wie eine Tankkarte für Firmenwagen funktioniert, 

  • Lade-App, die von einem Ladesäulen-Betreiber oder einem anderen Fahrstromanbieter stammt, 

  • QR-Code, der an der Ladesäule angebracht ist, 

  • Kredit- oder Girokarte wie an der Supermarktkasse oder 

  • Plug & Charge mit automatischer Abrechnung, sofern das Fahrzeug und die Ladestation diese Funktion unterstützt. 

Ad-hoc-Laden: Spontan bezahlen ohne Kundenkonto

Fahrerinnen und Fahrer können an allen Schnellladesäulen im Deutschlandnetz jederzeit spontan und ohne Anmeldung laden. Dieses sogenannte Ad-hoc-Laden ist für alle neu errichteten Säulen Pflicht. Auch an vielen Ladestationen, die nicht zum Deutschlandnetz gehören, können sie inzwischen direkt mit Kredit- oder Girokarte, Smartphone oder über einen QR-Code bezahlen. Der Betreiber der Säule legt den Preis fest und bucht diesen direkt vom Bankkonto ab. 

Kredit- oder Girokarte: Mit einem NFC-fähigen Smartphone können Inhaberinnen und Inhaber einer Kredit- oder Girokarte auch digitale Geldbörsen wie Google Pay oder Apple Pay nutzen. Dazu halten sie die Karte, Smartwatch oder das Smartphone an das Lesegerät der Ladesäule und der Ladevorgang startet. Nicht erschrecken: Viele Betreiber reservieren zunächst 40 oder 60 Euro, erstatten den Rest aber nach dem Ladevorgang zurück. 

QR-Code: Autofahrende können auch einen QR-Code an der Ladesäule scannen, um ihren Ladevorgang zu bezahlen. Dieser leitet sie zu einer Internetseite weiter, wo sie zwischen verschiedenen Bezahlmethoden wählen und ihre Daten eingeben können. 

Ladeverträge: Diese Anbieter und Bezahlmethoden gibt es  

Wer regelmäßig an öffentlich zugänglichen Säulen Strom bezieht, entscheidet sich häufig für einen Vertrag mit einem Anbieter – dem Ladestromvertrag. Damit können Fahrerinnen und Fahrer ihr E-Auto an öffentlich zugänglichen Ladesäulen oft günstiger aufladen als beim Ad-hoc-Laden. Es stehen verschiedene Tarifmodelle mit und ohne Grundgebühr zur Auswahl. Dabei gibt es zwei Arten von Dienstleistern, mit denen sie einen Vertrag abschließen können:  

  • Die Ladepunktbetreiber (englisch: Charge Point Operator) errichten und betreiben eigene Ladestationen. Dazu gehören zum Beispiel die Standortpartner des Deutschlandnetzes. Die Abrechnung erfolgt direkt über den Ladepunktbetreiber. 

  • Die E-Mobilitätsanbieter (englisch: eMobility Service Provider) ermöglichen den Zugang zu einem Netz von Ladestationen, ohne diese selbst zu betreiben. Dazu arbeiten sie mit verschiedenen Ladepunktbetreibern zusammen. Dies wird auch Roaming genannt, ähnlich wie beim Mobilfunk. Die Preise sind oft höher, dafür gibt es eine größere Auswahl an Ladesäulen.  

Im Rahmen eines Ladestromvertrags stellen die meisten Anbieter zwei Bezahl- bzw. Authentifizierungsoptionen zur Verfügung: Ladekarten und Lade-Apps. Einige Dienstleister ermöglichen zudem Plug & Charge, bei dem Ladesäule und Fahrzeug miteinander kommunizieren.  

Ladekarte: Die Karte enthält einen Chip, der über Funkwellen kontaktlos Informationen zum Lesegerät an der Ladesäule übermittelt. Autofahrende halten ihre Karte an das Funkwellen-Symbol der Säule, um sich zu authentifizieren und den Ladevorgang zu starten. Der Anbieter der Ladekarte rechnet die Kosten dann wie eine Telefonrechnung am Monatsende ab.  

Lade-App: Lade-Apps auf dem Smartphone ermöglichen einerseits, Ladestationen in der Nähe zu finden. Andererseits können sie auch den Ladevorgang starten, stoppen und bezahlen. Die Fahrerinnen und Fahrer können in der App den entsprechenden Ladepunkt auswählen und den Ladevorgang starten. Sobald das Auto geladen ist, werden die Kosten automatisch über die hinterlegte Zahlungsmethode oder den hinterlegten Tarif abgebucht. Einige Apps zeigen auch in Echtzeit die Ladeleistung, die bisher abgegebene Energiemenge sowie die früher durchgeführten Ladevorgänge und deren Kosten an. 

Plug & Charge: Moderne Elektroautos und Betreiber von Ladestationen unterstützen das sogenannte Plug & Charge. Sobald das Ladekabel im Auto steckt, erkennt die Ladesäule das Auto, ordnet den Ladevorgang dem Ladestromvertrag zu und bucht den Strompreis ab.

Was kostet das Laden?

Fahrerinnen und Fahrer bezahlen an öffentlich zugänglichen Stationen die geladene Strommenge. Sie wird in Kilowattstunden (kWh) angegeben. Ein geeichter Stromzähler stellt sicher, dass die Strommenge korrekt abgerechnet wird. Die Kosten für das Laden eines Elektroautos können variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab: dem Ladeanbieter, der Ladeleistung und bei Verträgen vom Tarifmodell. Autofahrende können sich über Apps oder ihren Bordcomputer über die aktuellen Preise informieren. An Schnellladesäulen muss der Preis für das spontane Aufladen auch auf einem Bildschirm oder auf einem Aufkleber an der Ladesäule stehen. Neben den Kosten für den Strom erheben die Betreiber oft auch eine einmalige Grundgebühr für den Ladevorgang. Zudem kann eine Blockiergebühr anfallen, wenn Fahrerinnen und Fahrer die maximale Ladedauer überschreiten.   

Wer einen Ladestromvertrag bei einem Anbieter hat, kann an dessen eigenen Ladestationen am günstigsten laden. Hat der Betreiber eine Vereinbarung mit anderen Betreibern getroffen (sogenanntes Roaming), kann auch an deren Ladestationen geladen werden – allerdings oft zu einem höheren Preis. 

Die Qual der Wahl: Welche Bezahlmethode passt zu mir? 

Die Entscheidung für das richtige Zahlungsmittel hängt von den individuellen Bedürfnissen der Autofahrenden ab. In der Praxis heißt das: Wer regelmäßig an öffentlich zugänglichen Stationen lädt, profitiert von Ladestromverträgen mit günstigeren Tarifen. Es kann sich auch lohnen, für eine längere Reise einen Vielfahrertarif zu buchen. Wer nur gelegentlich lädt, ist mit kostenfreien Lade-Apps, Ladekarten oder mit dem Ad-hoc-Laden gut bedient. In jedem Fall lohnt es sich, regelmäßig Tarife und Preise zu vergleichen. 

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